gebloggt from Madrid

Monday, 10 September 2007

basta

Ich ziehe an der Kasse den Geldschein hervor, so richtig lässig versteht sich, und spüre etwas auf meinen Fuß fallen. Ich sehe nichts, doch ein anschließender Blick in die Geldbörse verrät mir, dass die deutsche SIM-Card nicht mehr darin ist.
Ich warte einige Minuten vergeblich auf einen höchstgradigen Hysterieanfall meinerseits (man bedenke, dass dieses kleine Kärtchen so ziemlich zu meinen letzten Besitztümern gehört) und beginne dann auf dem Boden herumzukriechen, um unter dem Kassentisch jede Menge Müll hervorzufischen, in dem das gewünschte Stück jedoch nicht enthalten ist. Die Menschen hinter mir interessieren sich verständlicherweise für meine akrobatischen Tätigkeiten und schließen sich diesen sogar an, wenn sie mit dem Zahlen an der Reihe sind. Haha, versucht nur über mich herüberzusteigen. Mir ist inzwischen alles egal, ich bin zu allem fähig. Die unhöflichen Blicke der Kassiererin übersehe ich. Die SIM-Card auch.

Aber eine halbe Stunde später findet eine einsatzbereite Angestellte das gute Stück. Für mich ist meine Pechsträhne damit offiziell beendet. Das Positive hat gesiegt. Neuer Lebensabschnitt. Neue Frisur sitzt schon. Und das Glas, das ich am gleichen Tag fallen ließ, war kein Pech sondern reine Berechnung. Stammte aus dem Bestand des señorito.

Saturday, 8 September 2007

...

Den Bauch voll mit Sushi, nach einem café con hielo auf einer schattigen terraza, macht er nun Siesta. Wie er da liegt…zu der Seite gedreht, auf der ich sonst liege, mit meinem Kopfkissen im Arm. Ich werde ihm fehlen.

Thursday, 6 September 2007

Lernstrategie

32 Grad Celsius. Schwimmbäder in Madrid seit 31.8. geschlossen. "Der Sommer ist ja schließlich vorbei".

Diesem Motto habe ich mich selbstverständlich angeschlossen, unverzüglich sogar, und um nicht etwa rückfällig zu werden, packte ich mein gesamtes sommerliches Hab und Gut in einen Rucksack und ließ diesen stehlen.

So laufe ich nun ohne Flipflops, Lieblingskleid, Sonnenbrille, Jeansrock und Bikini durch die Stadt und erfreue mich des Lebens.

Da ich mich jedoch erinnerte, dass sich dieses Erfreuen in Anbetracht der kommenden Prüfungen im Rahmen halten sollte, steckte ich gleich noch alles Mögliche in den Rucksack, was man zum Ausgehen benötigen könnte. Ich will mich ja nicht auf blöde Ideen bringen. Also, beide Handtaschen, die ich besitze besaß, wunderschöne schwarze Ausgehschuhe, a l l e Ohrringe (ich fühle mich derzeit etwas nackt), einen schicken Gürtel, meine über alles geliebte Trainingsjacke von Adidas, falls es doch mal kühl wird, drei meiner fünf Ausgeh-Oberteile, wobei ich mir die anderen zwei auch versaute, indem ich geschickterweise den trägerlosen und den Neckholder BH dem Dieb mit auf den Weg gab, ohne welche die zwei Tops nicht getragen werden können. Abgesehen davon besitze besaß ich sowieso nur drei ordentliche T-Shirts; zwei davon waren natürlich wo? Richtig, im Rucksack. Zusammen mit meinem gesamten Schminkzeug und Creme, Nagelschere, Pinzette usw. Natürlichkeit ist sowieso schöner.

Und damit mich wirklich niemand beim Lernen stört, legte ich das Ladegerät vom Handy dazu. So bin ich zwar weiterhin im Besitz eines mobilen Telefons, was mich überaus wichtig aussehen lässt, aber es kann mich nicht bei meinem Lerneifer unterbrechen.

Und damit auch wirklich nichts schief gehen kann, wählte ich bewusst den Rucksack aus, mit dem die Ordner und Bücher nach Hause getragen werden sollten. So müssen sie eben hier bleiben und ich transportiere das Wissen im Kopf.

Tuesday, 4 September 2007

Trost

Meine Mum:
"Na langsam finde ich ja auch, dass es gut ist, wenn Du wieder nach Berlin kommst. Hier ist es schon schön kalt, kannst Du gleich auf Wintersachen umsteigen, da die Sommersachen ja hin sind."

Monday, 3 September 2007

Urlaubsbilanz

Kein mp3-player mehr
Kein digitaler Fotoapparat mehr
Kein Freund mehr

Damit fühlte ich mich eigentlich schon leicht schlecht vom Leben behandelt.

Irgendein Idiot teilte diese Meinung jedoch nicht und klaute heute Nacht aus dem Gepäckteil des Busses von Barcelona nach Madrid meinen Rucksack.

-Fortsetzung folgt-

Friday, 31 August 2007

el tiempo

Madrid: 30 Grad. Sonne.
Barcelona: 27 Grad. Wolken.
Mailand: 26 Grad. Sonne-Wolken-Regen-Gemisch.
Berlin: 17 Grad. Regen.

Thursday, 30 August 2007

So.

…ob wir das Wochenende nach Barcelona fahren wollen, fragt er mich. Was weiß ich denn, wie ich mein vorletztes Wochenende mit ihm gestalten möchte? Es gibt so viel, das passt alles gar nicht in zwei Tage. Na gut, fahren wir eben nach Barcelona. Und besuchen dort die Freundin, die uns damals miteinander bekannt gemacht hat. Und ich freu mich auch noch drauf.

Damit bei der werten Lesergemeinschaft kein Neid aufkommt: morgen 15.30 Uhr steigen wir in den Bus und 23.30 Uhr kommen wir an. Die Rückfahrt beginnt Sonntag 21 Uhr und die Ankunft in Madrid ist für 4 Uhr vorgesehen. Metro gibt es ab 6. Der señorito arbeitet ab 8. Kein mp3-player für die sieben- bzw. achtstündige Fahrt, kein Fotoapparat für die einmalige Stadt und ein Mann als Reisebegleitung, der nicht mit mir zusammen sein möchte. So.

Wednesday, 29 August 2007

raro

Schon komisch, dass er mich beim Schlafen enger denn je umarmt. Manchmal wache ich auf und wir liegen Hand in Hand da. Auch sonst gibt er mir derzeit alles, was ich mir je von ihm als Partner (vergeblich) gewuenscht habe. Ich frage, wie es dazu kommt. Er meint, er fuehlt sich befreit. Der Druck der Beziehung sei weg, und er mache einfach nur das, was er wirklich will.

Tuesday, 28 August 2007

resaca

Gestern sagte ein Spanier auf Deutsch zu mir, er hätte eine Katze im Kopf. Hat eine Weile gedauert, bis ich ihn verstanden habe.

Saturday, 25 August 2007

¿normal?

"Normal war eure Beziehung ja noch nie, warum sollte jetzt gerade die Trennung normal verlaufen?", sagt sie.

Ich muss lächeln, als ich daran denke, während ich die Einladung von Freunden ausschlage und stattdessen mit dem señorito mexikanisch koche und wir anschließend zu zweit ins Ananda tanzen gehen, wo keine Sekunde Sentimentalität aufkommt. Wir leben den Moment, wörtlicher habe ich diese Phrase wohl nie genommen, und während ich zunächst dachte, dass könne nur "unecht" sein und würde wehtun, merke ich, wie gut mir das alles tut. Wer hat schon die Gelegenheit sich richtig von seiner Beziehung zu verabschieden? Wir machen noch einmal alles, was wir gemeinsam erleben wollen. Die Trauer wird früh genug kommen, doch in Deutschland heißt es dann wenigstens "aus den Augen, aus dem Sinn".
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caliente_in_berlin - April 20, 17:42

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