2 Kolleginnen: eine von mir auf Anfang 30, die andere auf Anfang 50 geschaetzt.

Beide werden dieses Jahr 40.

Meine Kollegen fahren zur ITB und ich darf nicht mit in die Heimat. Naja...dann bleib ich halt weiter hier:

Neue Woche, neuer Job, neues Lebensgefühl: am Arbeitsplatz dürfen Jeans und Sportschuhe getragen werden :)

Ob ich meinen neuen Arbeitsvertrag am Wochenende gefeiert habe? Nein, aber ich habe auf meine Kündigung angestoßen, haha.

Freitag kündigen, Nachmittag freinehmen, Karneval in Verona. Guitar hero, jede Menge guitar hero, dort wo ich Schmetterlinge im Bauch habe. Samstag Sonne, ganz viel Sonne. Radfahren. Bunte Perrücken zu Indie ausführen. Ja ja ja. Tanzen. Ausgelassen. (und ich lasse jetzt aus, dass es mal wieder ab zwei keine Getränke mehr gab und der Laden kurz nach drei zumachte). Da war es einfach die letzten zu sein. Die Spanier und ich. Sonntag einen fremden Hund Gassi führen. Verschiedene Mütter, die für mich kochen. Und Golf. Zum ersten Mal. Im Minirock.

...Doktorand der Mathematik. Ich schreibe über stochastische dynamische Syteme. So oft wie du schon deinen Wohnort gewechselt hast, ist dein Aufenthaltsort wohl ein perfektes Beispiel für einen stochastischen Prozess (d.h. einer Größe, für deren zeitliche Entwicklung man nur Wahrscheinlichkeiten angeben kann) mit Sprüngen. :)

Email einer am Wochenende zurückgekehrten Kollegin:
Wir sind hier in xxx gut angekommen. Ich bin schon seit zwei Tagen mit dem Auspacken beschäftigt. Ich werde noch etwas Zeit brauchen, um mich hier wieder zu integrieren. Italien vermisse ich schon jetzt. Der große Trost ist natürlich meine Familie und mein Zuhause. Die Leute auf der Straße sind grauenvoll: kein Lächeln, kein Spaß, keine Lebensfreude.

Heute sollte der Tag sein, an dem ich dem Chef die Pistole auf die Brust setze. Bin ja nun schon zwei Monate ohne Gehalt und habe noch leider keinen Goldesel gefunden. Und dann kommt die Masterlizenz dazwischen und entzieht unserem Partnerbüro auf der anderen Seeseite (mein Chef ist dort Teilhaber) die Lizenz. Ist nun also etwas ungünstig um Geld zu betteln. Aber essen muss ich auch.

Ein Geburtstagsessen, weiche Schneeflocken, ‘ne gute Portion Ska, ein bisschen Indie und jede Menge Drum’n‘Bass. Eine italienische mamma, die nur für Cali Tiramisú zubereitet. Guitar Hero und Bier. Blick auf Verona.

Wecker versehentlich zu spät stellen. Unterbewusstsein weiß es schon und träumt, dass Cali früh zu spät dran ist. Macht nichts. Sonnenschein. Lächeln im Gesicht.

go to madrid
and the churchbells will ring for you
the holy spanish life starts
and all the depressions are gone

italian pasta u can eat there too
and a lot of italian guys are already in madrid
u will have a italian spanish life
and u are more alive because u are in a town
de puta madre

gracias...eres una chica brutal, jajaja

Nun ja. Ich würde sagen der Tritt in den Arsch kam soeben. Der Himmel passt auf mich auf. Mir wurde eröffnet, dass die Firma mich nur noch halbtags behalten kann. Da ich damit exakt meine Warmmiete verdienen würde, ist das wohl der richtige Punkt um Abschied zu nehmen. Hat jemand einen Job für mich?

Italien ist Italien bleibt Italien voller Italiener.

Nein, ich bin derzeit alles andere als in einer stabilen mentalen Lage. Himmelhochjauzendzutodebetrübt. Das Gefühl weder ausgelastet noch gefordert zu sein, sowohl im Privaten als im Beruflichen, beginnt seine Folgen zu haben.

Und beim Lesen von Allegras Antwort auf mein Kommentar sind mir eben allen Ernstes Tränen in die Augen geschossen.

Die Kollegin mit dem Sohn, der angeblich wie mein ex-señorito aussieht. Gleiches Sternzeichen, ähnlicher Charakter, etwas jünger, aber "Er hat derzeit eine ältere Freundin, von daher kämest auch Du in Frage".

Der Chef, der durch den Ort läuft und Italiener von mir grüßen lässt, was ich wohlbemerkt erst im Nachhinein erfahre…