himmel, was für ein lamento! früher war sowieso alles besser... jede generation hat ihre probleme. aus denen sie im besten fall die energie bezieht, sich durchzubeißen. nur das muß jeder selbst tun.
es gibt vielleicht ein paar wirtschaftswundererben, die sich um nichts einen kopf machen müssen. aber so viele sind das auch nicht.
caliente, nicht verzweifeln, aber auch nichts anderen überlassen, das stück vom kuchen muß man sich selbst schnappen. ich mußte mich mit anfang 20 fragen lassen, warum ich immer noch nicht studiere (verkrachte existenz hieß es in der familie), weil ich mir einen sehr elitären studiengang in den kopf gesetzt hatte. mit 27, im dritten studienjahr, fiel die mauer und ich sah, daß ich mich unter den geänderten bedingungen grade fürs taxifahren qualifizierte. ich hab trotzdem weitergemacht, für einen wechsel fühlte ich mich zu alt (!). dann gab es eine episode als sozialhilfeempfängerin und alleinerziehende mutter. tiefe wirtschaftskrise. ich wollte irgendwo tippse werden und selbst dafür wollten sie mich nicht. dann hab ich umsonst im vor sich hinsiechenden ingenieurbüro eines cousins gearbeitet, damit mir die decke nicht auf den kopf fällt. - und wöchentlich 4 bewerbungen geschrieben.
und irgendwie klappte dann das eine und das andere und plötzlich war ich in einer ganz anderen lebenssituation. mit verantwortung, etwas wohlstand und viel gestaltungsspielraum.
das ist eine ganz normale krise im erwachsenwerden, diese angst, daß man selbst nie fuß fasst und immer von der hand in den mund lebt. ich habe nur den eindruck, daß die kinder derzeit (meine tochter ist 20) bei weitem nicht so genervt sind von ihren eltern (zudem sie auch finanziell noch sehr am tropf hängen und das gerne und mit ziemlichen materiellen ansprüchen), daß sie die energie heben ihr eigenes ding zu machen.
und was die halbe beziehung betrifft: wer eine ganze beziehung will, findet sie. gleiches gilt für kinder. für die ist der zeitpunkt nie richtig. man muß sie wollen. und wenn ich sehe, was für entwürdigende szenen sich bei frauen zwischen 38 und 45 abspielen, weil sie vorher zu viel schiß hatten ein kind in die welt zu setzen (und notfalls allein großzuziehen), finde ich es besser sich mit mitte 20, anfang 30 ins volle lebensrisiko zu stürzen. in arbeit, liebe und fortpflanzung.
Vielen Dank für die vielen Zeilen und den Einblick in Dein Leben. Da Du sonst (glaube ich) nicht auf meinem Blog liest, möchte ich Dir nur kurz sagen, dass ich ein überaus lebenslustiger Mensch bin, der seine Chancen bisher immer wahrgenommen hat und noch vieles vorhat.
Mein Text war nicht (nur) als Lamento gemeint, sondern sollte den Andersgestellten mal die Augen öffnen. Was mich eigentlich am meisten stört ist, dass einige Vertreter der älteren Generationen glauben, dass wir (meine Generation) uns über nichts und niemanden Sorgen machen, in den Tag hineinleben würden und uns vor Verantwortung drücken. Ich wollte einfach zeigen, das dies nicht de Fall ist und habe als Beispiel ein paar Sorgen dargestellt, die wir durchaus haben.
es gibt vielleicht ein paar wirtschaftswundererben, die sich um nichts einen kopf machen müssen. aber so viele sind das auch nicht.
caliente, nicht verzweifeln, aber auch nichts anderen überlassen, das stück vom kuchen muß man sich selbst schnappen. ich mußte mich mit anfang 20 fragen lassen, warum ich immer noch nicht studiere (verkrachte existenz hieß es in der familie), weil ich mir einen sehr elitären studiengang in den kopf gesetzt hatte. mit 27, im dritten studienjahr, fiel die mauer und ich sah, daß ich mich unter den geänderten bedingungen grade fürs taxifahren qualifizierte. ich hab trotzdem weitergemacht, für einen wechsel fühlte ich mich zu alt (!). dann gab es eine episode als sozialhilfeempfängerin und alleinerziehende mutter. tiefe wirtschaftskrise. ich wollte irgendwo tippse werden und selbst dafür wollten sie mich nicht. dann hab ich umsonst im vor sich hinsiechenden ingenieurbüro eines cousins gearbeitet, damit mir die decke nicht auf den kopf fällt. - und wöchentlich 4 bewerbungen geschrieben.
und irgendwie klappte dann das eine und das andere und plötzlich war ich in einer ganz anderen lebenssituation. mit verantwortung, etwas wohlstand und viel gestaltungsspielraum.
das ist eine ganz normale krise im erwachsenwerden, diese angst, daß man selbst nie fuß fasst und immer von der hand in den mund lebt. ich habe nur den eindruck, daß die kinder derzeit (meine tochter ist 20) bei weitem nicht so genervt sind von ihren eltern (zudem sie auch finanziell noch sehr am tropf hängen und das gerne und mit ziemlichen materiellen ansprüchen), daß sie die energie heben ihr eigenes ding zu machen.
und was die halbe beziehung betrifft: wer eine ganze beziehung will, findet sie. gleiches gilt für kinder. für die ist der zeitpunkt nie richtig. man muß sie wollen. und wenn ich sehe, was für entwürdigende szenen sich bei frauen zwischen 38 und 45 abspielen, weil sie vorher zu viel schiß hatten ein kind in die welt zu setzen (und notfalls allein großzuziehen), finde ich es besser sich mit mitte 20, anfang 30 ins volle lebensrisiko zu stürzen. in arbeit, liebe und fortpflanzung.
Mein Text war nicht (nur) als Lamento gemeint, sondern sollte den Andersgestellten mal die Augen öffnen. Was mich eigentlich am meisten stört ist, dass einige Vertreter der älteren Generationen glauben, dass wir (meine Generation) uns über nichts und niemanden Sorgen machen, in den Tag hineinleben würden und uns vor Verantwortung drücken. Ich wollte einfach zeigen, das dies nicht de Fall ist und habe als Beispiel ein paar Sorgen dargestellt, die wir durchaus haben.