Schlafen ist Zeitverschwendung, sage ich immer.
Letzten Freitag habe ich das wohl ein bisschen zu wörtlich genommen. Gegen 23.30 Uhr besetzte unsere 13köpfige Gruppe bestehend aus einer Polin, einer Spanierin, vier Franzosen und sieben Deutschen und Deutschinnen (haha) den Bus Richtung Granada. Entgegen meiner Voraussagen schlummerten die meisten sofort weg…als sich meine Müdigkeit langsam ankündigte, gab es eine 20 minütige Pause. Die Kälte erfrischte, so dass ich wieder eine ganze Weile brauchte um in den Dämmerzustand zu fallen…zu spät! 4.30 Uhr hieß es
Aussteigen bitte, wir sind angekommen, auf irgendeinem Busbahnhof außerhalb der Stadt. Doch wahre Pfadfinder lassen sich nicht unterkriegen und so liefen wir mit unseren Rucksäcken ca. 1,5 Stunden durch die wohlbemerkt bergige Stadt um zu
Alhambra zu gelangen. Wir hatten keine Karten im Voraus reservieren können, weil sie bereits ausverkauft waren, also entschieden wir uns für die Restkartenvariante vor Ort. Gegen 7 Uhr erreichten wir das Ziel, an dem bereits eine ewig lange Menschenschlage wartete…teilweise mit Decken, einer mit Gitarre…alle super gelaunt und es ergab eine einmalige Stimmung. Nach langem Warten und Vordrängeln von
ihm, betraten wir gegen 9 Uhr endlich die Gemäuer Alhamabras. 0 Stunden Schlaf führten dazu, dass alles wie durch einen Schleier gesehen wurde, als ob es gar nicht wahr wäre. Gegen 13 Uhr hatten wir alles zu Genüge betrachtet und legten unsere Sachen im Hostal ab. Einige
Schwächlinge machten nun Siesta, doch die meisten der Truppe bevorzugten die Nahrungsaufnahme. Anschließend zogen sich weitere
Schlappschwänze Personen zum Schlafen zurück. Doch ein paar Gleichgesinnte, unter anderem
sie (wobei...das Fräulein hatte ja im Bus geschlafen :-p), und ich wollten das schöne Wetter und den somit wundervollen Nachmittag in der Stadt nicht verpassen. Am schönsten fand ich übrigens das arabische Viertel. Wie auch immer, als der Abend anrückte, entschieden wir Hartgesottenen uns immerhin für eine Dusche um dann gegen 21 Uhr in das Tapas-Bar-Nachtleben einzutauchen. Hammerbillig, hammerlecker. Anschließend gab es noch einen Abstecher in die Bar
Dolce Vita…und dann…dann…ja endlich gegen 1 Uhr krochen wir in die Betten…um morgens früh aufzustehen, da wir rechtzeitig auschecken mussten. Bis zur Abfahrt um 16 Uhr folgten ein Chill- und Relaxprogramm...in der Sonne sitzen und einfach nur genießen, das dann wiederum mit dem Fußmarsch zur Busstation endete.
Was mich am meisten überrascht hat, ist die Tatsache, dass ich mich fitter gefühlt habe als an manch anderen Tagen, an denen ich wenigstens ein paar Stunden Schlaf bekomme…und vor allem…ich hab den Tag ohne einen einzigen Kaffee überstanden ;-)
Bin also doch noch kein Drogenopfer und es geht nicht nur ums Feiern. Diesmal hat mich Alhambra um den Schlaf gebracht ;-) Es lebe die Kultur!
-quod erat demonstrandum-