Kein mp3-player mehr
Kein digitaler Fotoapparat mehr
Kein Freund mehr
Damit fühlte ich mich eigentlich schon leicht schlecht vom Leben behandelt.
Irgendein Idiot teilte diese Meinung jedoch nicht und klaute heute Nacht aus dem Gepäckteil des Busses von Barcelona nach Madrid meinen Rucksack.
-Fortsetzung folgt-
caliente_in_berlin - September 3, 12:45
Madrid: 30 Grad. Sonne.
Barcelona: 27 Grad. Wolken.
Mailand: 26 Grad. Sonne-Wolken-Regen-Gemisch.
Berlin: 17 Grad. Regen.
caliente_in_berlin - August 31, 13:51
…ob wir das Wochenende nach Barcelona fahren wollen, fragt er mich. Was weiß ich denn, wie ich mein vorletztes Wochenende mit ihm gestalten möchte? Es gibt so viel, das passt alles gar nicht in zwei Tage. Na gut, fahren wir eben nach Barcelona. Und besuchen dort die Freundin, die uns damals miteinander bekannt gemacht hat. Und ich freu mich auch noch drauf.
Damit bei der werten Lesergemeinschaft kein Neid aufkommt: morgen 15.30 Uhr steigen wir in den Bus und 23.30 Uhr kommen wir an. Die Rückfahrt beginnt Sonntag 21 Uhr und die Ankunft in Madrid ist für 4 Uhr vorgesehen. Metro gibt es ab 6. Der señorito arbeitet ab 8. Kein mp3-player für die sieben- bzw. achtstündige Fahrt, kein Fotoapparat für die einmalige Stadt und ein Mann als Reisebegleitung, der nicht mit mir zusammen sein möchte. So.
caliente_in_berlin - August 30, 11:52
Schon komisch, dass er mich beim Schlafen enger denn je umarmt. Manchmal wache ich auf und wir liegen Hand in Hand da. Auch sonst gibt er mir derzeit alles, was ich mir je von ihm als Partner (vergeblich) gewuenscht habe. Ich frage, wie es dazu kommt. Er meint, er fuehlt sich befreit. Der Druck der Beziehung sei weg, und er mache einfach nur das, was er wirklich will.
caliente_in_berlin - August 29, 14:49
Gestern sagte ein Spanier auf Deutsch zu mir, er hätte eine Katze im Kopf. Hat eine Weile gedauert, bis ich ihn verstanden habe.
caliente_in_berlin - August 28, 11:22
"Normal war eure Beziehung ja noch nie, warum sollte jetzt gerade die Trennung normal verlaufen?", sagt
sie.
Ich muss lächeln, als ich daran denke, während ich die Einladung von Freunden ausschlage und stattdessen mit dem señorito mexikanisch koche und wir anschließend zu zweit ins
Ananda tanzen gehen, wo keine Sekunde Sentimentalität aufkommt. Wir leben den Moment, wörtlicher habe ich diese Phrase wohl nie genommen, und während ich zunächst dachte, dass könne nur "unecht" sein und würde wehtun, merke ich, wie gut mir das alles tut. Wer hat schon die Gelegenheit sich richtig von seiner Beziehung zu verabschieden? Wir machen noch einmal alles, was wir gemeinsam erleben wollen. Die Trauer wird früh genug kommen, doch in Deutschland heißt es dann wenigstens "aus den Augen, aus dem Sinn".
caliente_in_berlin - August 25, 15:18
Zum Schluss moechte ihm unbedingt noch etwas sagen…etwas mit dem ich sonst eher sparsam umgehe, doch das Gefuehl ist bei ihm einfach zu stark. Ja, ich liebe ihn. Ich habe es nie zuvor ausgesprochen, weil unsere "Beziehung" eben "anders" war. Und als ich es ihm sage, erwidert er, dass er das oft in meinen Augen lesen konnte. Und nimmt mich in den Arm um zu troesten. Surreal.
Er ist neidisch auf mich, dass ich alles fuer eine Beziehung geben kann. Dass ich "mich" gebe. Er ist neidisch auf die intensiven Gefuehle, die ich erlebe. Ich weiß, dass das Leben ohne diese leer waere, doch im Moment wuerde ich gern mit ihm tauschen. Er wird die naechsten Monate weiterhin sein Leben leben, Spaß haben und ab und zu mit einem Laecheln an mich denken.
Ich werde versuchen mein Leben zu fuehren, was sich bei permanentem Lernen, also Alleinsein mit mir selbst und trockenen Buecherinhalten, eher schwierig gestalten wird. Und wenn ich dann versuchen werde mich abzulenken, wird irgendein Song kommen, der mir Traenen in die Augen treibt. Klassischer Liebeskummer, jahrelang nicht gehabt.
caliente_in_berlin - August 24, 13:07
…all die kleinen Sache, die er in den zwei Wochen vor meinem Besuch und dann während meines Daseins machte und noch tut, die Sachen, die mein Herz so erwärmen, die mir zeigen, dass er ein "uns" will, tut er, um mir zu zeigen, dass er mich wirklich mag, dass ich ihm viel bedeute, dass es ihm so verdammt leid tut, dass es mit uns einfach nicht klappt.
Er hat Tränen in den Augen als er mir sagt, dass es nicht funktioniert. Er empfindet nicht das gleiche wie ich. Das haben wir beide immer gewusst, und wir haben offen drüber geredet, denn er ist einfach anders. Er hat mit seinen 30 Jahren noch nie den Kopf für eine Frau verloren und er weint, weil er glaubt, dass er es gar nicht kann. Früher dachte er, es wären nicht die richtigen Frauen an seiner Seite, inzwischen ist er der festen Überzeugung, dass er dessen einfach nicht fähig ist. An seiner Familie liegt es nicht, die sind alle das Gegenteil von ihm.
Ich frage ihn, ob er das Gefühl hat, dass es das nicht sein kann, dass es da noch mehr geben muss, ob er mehr vom Leben erwartet. Er verneint. Er will eigentlich genau das, wie es im Alltag zwischen uns abläuft. Das ist auch das, was ihn trotz aller Probleme immer wieder überzeugt hat. Denn ich fühlte mich oft nicht geliebt, weshalb ich die "Beziehung" beendete. Doch dann kam er und wollte mich zurück. Weil da doch etwas ist. Nur eben nicht das, was ich empfinde. Und er mag diese Schuldgefühle nicht mehr haben. Er fühlt sich schlecht und ich hätte jemanden verdient, der mich besser behandelt. Was normales Geplänkel am Beziehungsende ist, wenn einer nicht mehr will, entwickelt sich bei uns zu einem wahren Problem. Denn er will ja nicht nicht mit mir zusammen sein, nur kann es so eben nicht weiter gehen.
caliente_in_berlin - August 23, 12:33
…nach einer fünfstündigen Fahrt aus dem überklimatisierten Bus steigen und das Salz in der Luft riechen, wie es eben nur in einer
Stadt am
Meer sein kann.
…mit 26 Jahren ein Verantwortungsgefühl entwickeln und nur eingecremt und nicht zur Mittagszeit in die
Sonne gehen.
…0.30 Uhr in Madrid ankommen und sich direkt "nach Hause" in die Arme des
Señoritos begeben. So viel ist passiert in den zwei Monaten des Nicht-Sehens, und zu vieles ist nicht passiert. Dieses Auf und Ab ist anstrengend, doch in den Armen liegend erscheint alles ganz klar. Nach zwei Jahren hat er es sogar geschafft, mir ohne Aufforderung Obst zum Frühstück zu kaufen, und als ich vor 1,5 Wochen hier ankam, lag ein Begrüßungszettel in seinem Zimmer. Er lernt, wenn auch langsam. Nein, ich will ihn nicht verändern, doch ein bisschen Zuneigung und Feingefühl dürfen ruhig gezeigt werden.
…im Bus ein Lied hören, dass an die erste große
Liebe, den Italiener, erinnert. Ihm eine sms schreiben und als Antwort erhalten, dass er sich freue, dass ich ab und zu an ihn denke, denn in seinen Gedanken wäre ich immer. Auch nach 5 Jahren. Das ist kein italienisches Geplänkel, denn der Signore erinnert stark an den Señorito und zu so was sind beide nicht fähig. Und der Zweitgenannte weiß, dass er früher oder später in Bezug auf mich wie sein italienischer Vorgänger enden wird, das hat er mir gestern gesagt. Ich weiß es auch schon länger.
caliente_in_berlin - August 21, 12:24
Aktuelle Tätigkeit
Tasche packen für das Strandurlaub-Wochenende bei einer Freundin in Alicante.
Umstände
Buch bereits ausgelesen, auf den Unistoff noch keine Lust, Mp3-player kaputt, Digi-Cam nicht mehr vorhanden.
Schlussfolgerung
Es wird ein Urlaub vom Urlaub. Erholung pur. Faulenzen nach der letzten Woche dringend notwendig.
Erstrebte Ziele
Nichts tun und mal wieder vor 7 Uhr früh ins Bett kommen. Kein Geld mehr ausgeben.
caliente_in_berlin - August 16, 23:44
Gegen 23 Uhr tauchen wir bei der Fiesta im Stadtteil
La Latina auf. Es ist Montag und ich sage noch: "Schön ist es hier, aber vor zwei Stunden war es bestimmt richtig voll."
Ich unterschätze die Spanier immer wieder. Denn die Massen kamen circa eine Stunde später. Niemanden interessiert, dass er früh aufstehen muss, dass es mitten in der Woche ist. Es geht einfach nicht anders. Die Spanier lieben das Feiern und die Nacht. Und bei älteren Vertretern werden die Kinder eben mitgenommen und dementsprechend erzogen. Fiesta-Ende gegen 3 Uhr. Aber niemand bewegt sich gen Heimat.
caliente_in_berlin - August 14, 23:35
Hombres
…und dann klettert ein Spanier auf ein Denkmal und beginnt für mich zu strippen. Zuvor hatte er mir seinen Ausweis und die Kreditkarte übergeben wollen, um seine Vertrauenswürdigkeit zu beweisen. Ein anderer hingegen möchte mich auf Händen tragen, allerdings um mich in den nächstgelegenen Brunnen zu schmeißen. Da hat
sie doch mehr Glück mit ihren Männerbekanntschaften.
Irgendwas ist ja immer
…da genießt man zwei Wochen das Leben in vollen Zügen, und dann geht erst der mp3-player kaputt und anschließend wird die Digitalkamera geklaut. Flickr ade.
Tanzeinsatz
…sie mag Teile des Absatzes verlieren, ich verliere dafür Teile des Fußes, genauer im "Unterversenfußbereich".
Wort der Woche
…Pullerpausenhutaufsetzer
Außerdem
…immer wieder schön trotz einsetzender Augenfalten auf zarte 20 Jahre geschätzt zu werden.
Darüber hinaus
...beginnt heute der "Nabnagelungsplozess". Ich trage nämlich "Flopflops" und sie nicht.
caliente_in_berlin - August 13, 22:19
Wenn die Nacht damit endet, dass man vor dem Königspalast bei Sonnenaufgang letzte Drinks zu sich nimmt, und sich die Gruppe auch am Morgen, als bereits Touristen unterwegs sind, stetig vergrößert, wobei Italiener, Deutsche, Spanier, und Russen sowie Studenten, Penner und Arbeitende inbegriffen sind, die alles miteinander teilen, bei denen keine Berührungsängste herrschen, dann ist man definitiv in Spanien. Und während vorbeiziehende Deutsche einen merkwürdigen Blick auf solch ein Geschehen werfen würden, lassen sich Spanier sogar für kleine Foto-Sessions einspannen und erfreuen sich an unserer Lebensfreude. Jeder hatte ein Lächeln übrig. Trotz der lauten Musik.
caliente_in_berlin - August 12, 18:38
32 °C. Endlich keine kalten Hände und Füße.
Ansonsten hat
sie die perfekten Worte gefunden. Ich selbst bin derzeit angesichts der Vielzahl von tollen Eindrücken ein bisschen sprachlos.
caliente_in_berlin - August 11, 22:59